G-TOWN GRAFFITI FESTIVAL
Am 9. Juli trifft sich die regionale Sprayerszene beim Riedernstadion in Grenchen.
Die Mission: Eine hässliche Betonwand verschönern.
Der kultige Graffitikünstler «Bane» lieferte bei der Uhrenfirma Breitling letzte Woche die Vorgabe – die besten Graffitikünstler der Region Biel-Solothurn können ihm jetzt nacheifern: Die Stadt Grenchen stellt ihnen dafür in der Sportzone eine Wand zur Verfügung.
Die Stadioneinfriedung des Fussballplatzes Riedern soll am kommenden Samstag, 9. Juli die Leinwand bilden für die zehn Graffitikünstler. Das Ganze wird als Happening inszeniert und nennt sich «G-Town Graffiti Festival 2022».
Matthias Meier-Moreno, Grenchner Politiker und Initiator der schon vor mehreren Jahren etablierten «legalen Sprayerwand» beim Nordbahnhof, weiss mehr:
«Es geht darum, farbige Akzente in unserer Stadt zu setzen und ihr damit auch ein etwas urbaneres und moderneres Aussehen zu verpassen.»
Dafür wurde ein 80 Meter langes Stück Betonwand beim Riedernstadion (Brühlstrasse 17) ausersehen. Dank seiner Kontakte in die lokale Graffitiszene konnte Meier-Moreno 10 Artisten zwischen Solothurn und Biel für die Aktion gewinnen. Auf 150 Quadratmetern können sich die Sprayer am 9. Juli zwischen 10 Uhr und 22 Uhr «austoben», und das Publikum kann ihnen in dieser Zeit über die Schultern schauen. Jeder Artist kann dabei ein gleich grosses Stück der Wand gestalten. Damit das ganz dennoch eine Art farbliche Harmonie erhält, wurde die Wand schon einmal in einem gelben Farbton grundiert. Die Künstler sollen möglichst auch die ihnen von den Organisatoren zur Verfügung gestellte Farbpalette von 12 Farben nutzen, erklärt Meier weiter.
Als künstlerischer Leiter der Aktion konnte der Bieler Graffitikünstler «Renb1» gewonnen werden. Er soll vor Ort das Graffiti Festival koordinieren. Meier sieht das Event als Auftakt zu weiteren ähnlichen Veranstaltungen in der Stadt. «Es gibt noch viele Mauern in der Stadt, die ein schönes Sujet vertragen könnten», meint der ehemalige Präsident der offenen Jugendarbeit Grenchen im Lindenhaus. Die alte
Stadionmauer hat noch weitere Abschnitte und auch beim Promenadenweg gebe es noch eine grosse Betonwand. Er stehe auch im Gespräch mit der SWG hinsichtlich der Gestaltung von grösseren Trafostationen: «Diese Gebäude sind oft schon versprayt, doch sie könnten bei entsprechender Gestaltung zur Urban-Art aufgewertet werden.»
Auch bei der Tennishalle sind Graffitibereiche vorgesehen, die aber dem Vernehmen nach vorerst zurückgestellt wurden. Dies, weil dort zuerst noch die Notausgänge erstellt werden müssen. Hier soll auch ein Bereich entstehen, der wie die Mauer am Nordbahnhof für alle Sprayer zur Verfügung steht.
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Folgende Sprayer können vermeldet werden (Künstlernamen): Renb1 (Bienne),
NIMS (Bienne), Kobs_trs (Grenchen alias G-Town), RosyOne (Solothurn), Stur71 (G-Town), Horus (Solothurn) und SmeR (Bienne). Dazu weitere Artisten, welche anonym bleiben möchten
Andreas Toggweiler | 30. Juni 2022 | Grenchner Tagblatt
Bericht als PDF-Datei: